Was versteht ihr unter Kompensation?
Nicht alle Emissionen sind vermeidbar. Sie lassen sich jedoch kompensieren, indem wir zum Beispiel noch intakte Naturräume bewahren. In diesen Gebieten sind große Mengen CO2 in lebendiger Biomasse gebunden. Die CO2-Speicherkapazität von Flächen in Ökosystemen kann berechnet werden. Eine direkte Verbindung von Kompensationsvolumen und Naturfläche ist dadurch möglich. Zum Beispiel ist der temperierte Regenwald Weltmeister der CO2-Bindung. Wilderness International hat erforscht, wie viel CO2 von den riesigen Urwaldbäumen gebunden wird: Auf einer Fläche von 128 m2 bindet der temperierte Regenwald in unseren Schutzgebieten 13 Tonnen CO2. Das entspricht dem jährlichen Durchschnittsverbrauch eines Europäers.
Das Wort “Kompensation” impliziert zwar, dass das ausgestoßene CO2 irgendwo anders wieder aufgenommen wird. Das ist bei unseren Wäldern der Fall, allerdings noch in unbekannter Höhe, da wir den Zuwachs immer noch nicht zufriedenstellend erfassen konnten. Daher können wir zahlenmäßig nur angeben, wie viel Kohlenstoff bereits jetzt gebunden ist, und durch den Schutz gebunden bleibt.
Das Gleiche gilt für viele andere Projekte: Auch Solarkocher binden kein CO2, sondern verhindern lediglich, dass zum Kochen Holz verbrannt wird und damit weiteres CO2 ausgestoßen wird. Außerdem haben wir keine Herstellungskosten, Energie- und Rohstoffverbrauch für den Wald.
Viel wichtiger ist außerdem, dass das Ziel der Kompensation sein sollte, nicht nur CO2 auszugleichen und damit die Erwärmung der Erde zu beenden, sondern den Klimawandel als Ganzes aufzuhalten und das Leben auf der Erde an sich zu bewahren. Das schaffen wir nur mit Hilfe der vielen wichtigen Funktionen, die der Wald für stabiles Klima hat, die Artenvielfalt, die er beherbergt, und die Lebensgrundlage, die er darstellt, und die wir nur durch den Schutz bestehender, intakter Wälder erhalten. Mehr dazu lesen Sie auch unter Frage 15. Wie gleicht der Regenwald meinen CO2-Ausstoß aus?